Auch Frank Sichau trifft Vorsorge für den Fall des Falles
Verfügung kann viel Ärger ersparen
Herne, 2.8.2002

Krankheit, Unfall, Invalidität: Daran möchten die meisten Menschen gar nicht erst denken, - doch obwohl solche Ereignisse oft unerwartet eintreten, kann man sich darauf vorbereiten. Wie etwa MdL Frank Sichau (SPD).

Er hat mit einer sogenannten Vorsorgeverfügung wesentliche Punkte eines möglichen Ernstfalles vorab geklärt: "Auch wenn es schwerfällt sich damit auseinanderzusetzen, - die Angst vor Krankheit und Gebrechlichkeit oder die Frage, was mit der Familie passiert, sind nicht mehr so bedrohlich, wenn wichtige Dinge geregelt sind, bevor es zu spät ist."

Die Vorsorgeverfügung legt fest, welche Personen im Sinne des Betroffenen dessen Angelegenheiten regeln, wenn dieser dazu nicht mehr in der Lage ist. Dazu gehören Vermögensangelegenheiten, aber auch die Aufenthaltsbestimmung im Falle schwerer Krankheit, die Entscheidung über Operationen oder andere medizinische Eingriffe sowie die Entscheidung über lebensverlängernde Maßnahmen. So heißt es in der Verfügung beispielsweise: "Bei Bestehen einer unheilbaren Krankheit sowie nicht mehr behebbarer Bewusstlosigkeit bestimme ich, dass eine Verzögerung meines Lebens mit Hilfe der Apparatemedizin zu unterbleiben hat."

Frank Sichau dazu: "Für die Angehörigen ist es eine enorme Hilfe, bei allem Schmerz und aller Verzweiflung zu wissen, was der Sterbende sich wünscht und dadurch schwerwiegende Entscheidungen im Sinne des Patienten treffen zu können." Ganz wesentlich sei aber auch, dass durch die Vorsorgeverfügung die gerichtliche Anordnung einer Betreuung, einer Heilbehandlung oder einer Unterbringungsmaßnahme entbehrlich ist. Damit blieben den Angehörigen viele bürokratische Probleme erspart.

Welche Personen bevollmächtigt werden, liege in der Entscheidung desjenigen, der die Vorsorgeverfügung in Anspruch nehme. Neben Angehörigen könne jeder, dem die betroffene Person vollstes Vertrauen entgegenbringe, ausgewählt werden.

Entsprechende Vordrucke und kompetente Hilfe bietet die "Betreuungsstelle für Erwachsene" der Stadt Herne im alten Hülsmann-Brauhaus, Eickeler Markt 1 (Tel.: HER 16 46 91). Sie ist montags und donnerstags von 8.30 bis 12 Uhr und von 13.30 bis 15.30 Uhr geöffnet.