Neues Leben
im ehemaligen
Arbeitsamt

Bewährungshilfe des LG Bochum
Herne, 3.12.2002

Wenn Mauern reden könnten: Das ehemalige Arbeitsamt in Wanne-Süd an der Hauptstraße hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Seit vier Jahren steht das Domizil leer, doch nun soll es wieder mit Leben gefüllt werden.

Die Zeiten, in denen Arbeitslose und-suchende ihre Tickets für eine Beratung zogen und die Gänge des Hauses bevölkerten, sind lange vorbei. Dann viel das Backsteinhaus in eine Art von "Dornröschenschlaf", bevor es - praktisch als Notlösung - vor Jahren zur Fortbildungsakademie des Innenministeriums umgebaut wurde. Doch auch dies war nur von kurzer Dauer, denn mit der Eröffnung der Akademie Mont Cenis in Sodingen hatte sich dieses Thema erledigt.

Seit dem so genannten Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW mit Sitz in Dortmund - entstanden aus der staatlichen Baubehörde- am 1.Januar 2001 sämtliche Liegenschaften des Landes übertragen wurden, sucht dieser wieder nach einer sinnvollen Nutzung des Gebäudes. "Immerhin müssen wir dem Finanzminister Miete für das Haus überweisen", erklärte Michael Sroka, Abteilungsleiter für Administration und Finanzen.

Doch eine dauerhafte Lösung zu finden entpuppt sich als schwierig. Eine Nutzung durch das Finanzamt für Großbetriebs- und Konzernprüfung im Rahmen einer Zusammenlegung der Finanzämter in Herne scheiterte ebenso wie die Absicht, das Gebäude zur Unterbringung der Staatlichen Gemeindeprüfungsanstalt zu verwenden. Nun bezieht zumindest vorübergehend die Bewährungshilfe des Landgerichts Bochum die Räume. Die Zusage, so erfuhr Landtagsmitglied Frank Sichau bei einer Ortsbegehung, gilt bis September 2007. "Danach suchen wir nach einer dauerhaften Lösung", sagte Michael Sroka. "Wenn alle Stricke reißen", so der Experte weiter, "schließen wir auch eine Veräußerung der Liegenschaft nicht aus."