Schule der Zukunft:
Selbständig - aber nicht beliebig

Ministerin Schäfer zu Gast im Volkshaus
Herne, 26. März 2003

    
Ute Schäfer am Rednerpult im Volkshaus Röhlinghausen     
Die Bildungapolitik der Vergangenheit habe viel erreicht, stellte Ute Schäfer, NRW-Ministerin für Schule, Jugend und Kinder, fest. Um gleich hinzuzufügen, dass es für die Bildungspolitik der Zukunft noch eine Menge zu tun gebe.
Das Bildungssystem sei massiv ausgebaut, die Benachteiligungen gerade im Ruhrgebiet deutlich abgebaut worden. Doch in einer Zeit grundlegender Umbrüche gehe es um Neuorientierung. "Was müssen Jugendliche lernen?" Auf diese Frage müsse es verbindliche Antworten geben, die sich "nicht an den kurzfristigen Verwertungsinteressen der Wirtschaft orientieren", stellte Ute Schäfer fest. Das sich das Wissen heute alle fünf bis sieben Jahre verdoppele, müsse es auch darum gehen, überfachliche Schlüsselkompetenzen zu vermitteln wie Selbstständigkeit, Anpassung an neue Situationen und Übernahme von Verantwortung. Eine Aufgabe, die nicht allein den Schulen, sondern auch dem Elternhaus, den Kindergärten, der Jugendarbeit und nicht zuletzt auch den Medien zukomme.

Die selbstständige Schule sei das Modell der Zukunft, sie dürfe sich aber nicht zu einer Schule der Beliebigkeit entwickeln. Deshalb müssten gewisse Standards vorgegeben werden. Ute Schäfer: "Eine zentrale Steuerung von Details ist aber nicht sinnvoll." Doch gerade diese Details waren es, die zu kritischen Nachfragen führten. "Bildungsgerechtigkeit ist nicht ohne eine gerechte Finanzierung machbar", sagte die Ministerin. Schulausschussvorsitzender Norbert Schwanengel verwies dagegen auf das auslaufende Programm "Geld statt Stellen". Schule dürfe sich nicht nach den Möglichkeiten, sie müsse sich nach den Notwendigkeiten vor Ort entwickeln, forderte Ulrich Klonki.