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Anschluss an Uni soll
Rheumaklinik stärken

Erste Gespräche mit Bochum und Witten-Herdecke

WAZ: 22.3.2002

Das Rheumazentrum in Wanne-Süd gilt nicht nur als bedeutendes Fachkrankenhaus in NRW, sondern genießt auch im gesamten Bundesgebiet einen überaus guten Ruf. Nicht zuletzt deshalb will der Herner Landtagsabgeordnete Frank Sichau den Standort in Wanne stärken.

Schon seit längerer Zeit macht sich Sichau für einen Lehrstuhl für Rheumatologie mit Sitz in NRW und für ein Lehrkrankenhaus in Herne stark. Erste Gespräche mit der Uni Bochum und der Privatuniversität Witten/Herdecke wurden bereits geführt. Eine Zielsetzung, die auch Wolfgang Habermehl, Verwaltungsleiter des Rheumazentrums, begrüßt. Zwar hat der renommierte Chefarzt Professor Dr. Jürgen Braun einen Lehrstuhl in Berlin inne, "ein Sitz im direkten Umfeld käme uns jedoch alleine schon aus logistischen Gründen entgegen", betont Habermehl. Wünschenswert wäre dies in jedem Fall, da ein Lehrstuhl dieser Art in NRW bislang nicht existiert.
Von der Leistungsfähigkeit des Wanner Rheumazentrums durfte sich Sichau gemeinsam mit dem Stadtverordneten Hans Geiger unlängst bei einem Besuch vor Ort überzeugen. Die Einrichtung mit Sol- und Thermalbad verfügt über 150 internistische Akutbetten, eine leistungsfähige Ambulanz und bietet neben moderner Diagnostik eine Vielzahl von Therapien und physikalische Anwendungen an. Ein eingespieltes Team von Fachärzten, Pflegepersonal, Physiotherapeuten, Diplompsychologen und Sozialarbeitern behandeln und betreuen jedes Jahr rund 2500 Patienten.
Trotz der großen Anzahl von Patienten gibt es dennoch Probleme: Zum 1. Januar 2003 kann, spätestens jedoch zum 1. Januar 2004 muss der neue Fallpauschalen-Katalog zur Senkung der Kosten im Gesundheitswesen angewandt werden. Dieser regelt, welches Entgelt die Krankenkassen für definierte Leiden vergüten. "Chronisch Kranke - und dazu gehören viele unserer Patienten - werden über Fallpauschalen leider noch viel zu schlecht abgebildet", bedauert Prof. Dr. Braun.
Konkret bedeutet dies, dass die durchschnittliche Verweildauer, die in den 80er Jahren noch bei fünf bis sechs Wochen lag, heute aber nur noch bei 18 Tagen liegt, erneut um etwa 30 Prozent gesenkt werden müsste. Also auf umgerechnet zwölf Tage begrenzt wird. Obwohl die Wartezeit für eine Terminvorstellung im Rheumazentrum zurzeit bei bis zu drei Monaten liegt, wäre dieser finanzielle Einschnitt in den Haushalt nicht zu kompensieren, wie Habermehl sagt.
M.H.


Weitere Informationen
Frank Sichau, Mitglied im Landtag Nordrhein-Westfalen